Pflaumenblau und Apfelgrün

Geschichten vom Sommer am 19. September vor vollem Haus

„Pflaumenblau und Apfelgrün“ schwebte der Sommer aus Erich Kästners Gedichten durch die Vorlesescheune. Der Titel unserer Veranstaltung „Wenn wir auf den Straßen tanzen und uns wiedersehen“ war auf die sommerliche Erholung von harten Corona-Monaten gemünzt, aber er stammt aus einem politischen Zusammenhang. Der Liedermacher Franz Josef Degenhardt hatte den Satz in einem Song geschrieben, den er Anfang der 1970er Jahre dem großen Mikis Theodorakis gewidmet hatte und damit die Hoffnung auf ein Ende der Militärdiktatur in Griechenland verband. Und so wurde unsere Veranstaltung auch zu einer kleinen Hommage an den kurz zuvor verstorbenen Komponisten. In der Sommer-Lektüre ging es von Kommissar Dupin, der die bretonische Landschaft bewundert, über die Meeres-Poesie von Alessandro Barrico, eine Männerfreundschaft, die durch Berge zusammengehalten wird, eine erste Liebe in grünem Badeanzug und mit grünen Augen weiter zu den Kindern von Eltern mit Migrationsgeschichte. Einige dieser Kinder werden als Autoren endlich in der deutschen Literatur wahrgenommen. Wie Alem Grabovac mit „Das achte Kind“ oder  Ronya Othmann mit ihrem preisgekrönten Roman „Die Sommer“. Sie erzählen von Kindern und Jugendlichen, die in den Sommerferien nur ein Ziel kennen durften: Die alte Heimat ihrer Eltern und Großeltern. Jedesmal wurden sie in eine andere Welt, eine andere Zeit katapultiert.

Das Eulentheater mit Vogel Strauß und Büchereule präsentierte zur großen Gaudi des Publikums das neueste Stück: „Der Minister Zauberfeder“.  Kurz vor der Bundestagswahl wird hier der schlechteste Minister der Welt gesucht. Zwangsläufig bekommt Andi Scheuer die höchste Punktzahl, assistiert von Theodor zu Guttenberg, Stefan Mappus und Horst Seehofer. Eine Zuschauerin:

               „Das ist ein Duo, wie es selten eines gibt – ich bin begeistert.“ 

 

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