Literaturfestival Ludwigsburg – Augenblicke des Wandels

Anmeldung: vorlesescheune@posteo.de, Veranstaltungsort: Ludwigsburger Straße 20, 71642 Ludwigsburg-Hoheneck

„Gehen, ging, gegangen“ – so bringt Jenny Erpenbeck im gleichnamigen Roman den Wandel auf den kürzest möglichen Nenner. Ihr Protagonist macht sich auf den Weg, erreicht ein Ziel und macht etwas Neues daraus. Ein emeritierter Alt-Sprachen-Professor im Elfenbeinturm wandelt sich zum Flüchtlingshelfer mitten in Berlin. Wir lesen aus Texten der Weltliteratur, die Augenblicke des Wandels festhalten. Wie kann ich mich so verändern, dass ich mein eigentliches Leben finde? Antworten finden sich bei Gusel Jachina: „Suleika öffnet die Augen“ oder bei Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg.“ Und was passiert, wenn ich mir meine Veränderung gar nicht selbst aussuchen kann? Gregor Samsa von Kafka ist sicher das berühmteste Beispiel. Der nigerianische Schriftsteller A. Igoni Barrett hat eine hinreissende Parodie darauf geschrieben: „Blackass“. Ein Nigerianer auf Jobsuche wacht plötzlich als Weißer auf, nur sein Hinterteil ist schwarz geblieben (Blackass), und nun verändert sich die ganze Welt für ihn. Kampf gegen Sucht oder Krankheit erfordern häufig tiefgreifende Einschnitte. Christiane F. erzählt davon in „Mein zweites Leben“ oder Sarah Kuttner in „Mängelexemplar“. Der Zwang zur Veränderung gilt auch für Menschen, die in Haft sind. Staat und Gesellschaft versuchen mit Gesetzen, diese Veränderung durchzusetzen.  Zu Gast ist der Gefängnis-Seelsorger Harald Prießnitz vom Hohenasperg. Er erlebt und hilft jeden Tag Menschen im Wandel und Aufbruch mit allen Zweifeln und Rückschlägen. Es sind Menschen, die mit ihrer oft sehr schwierigen Biographie Verbrechen begangen haben und hinter Gittern landen. Viele arbeiten hart an sich mit Hilfe von Therapeuten und Seelsorgern, um einen Wandel zu vollbringen und als verantwortliche Menschen wieder in die Freiheit zu gelangen. Ein Literaturnachmittag der Ludwigsburger Wort Welten.

Und das war LesArt-Autoren aus der Region

Die erste Ausgabe unseres kleinen Festivals wurde zum Publikums-Favoriten mit Karin Feltes und ihrem großartig komödiantischen „Birn Out“, mit Gedichten von Kerstin Münch und Susanne Schneck, mit dem großen Kepler-Roman „Stella Nova-Heilige Wahrheit“ von Thomas A. Klein, mit dem Mystery-Roman „Benoyu und der Wind“ von Bodo Staudacher, einem Song von Liedermacher Michael Tschaukound dem „Tag der offenen Tür im Museum des eigenen Lebensvon unserem geschätzten Haus-Kabarettisten Rolf Breuer.