Die Lesungen mit Weihnachtsgeschichten für Erwachsene finden dieses Jahr wegen Corona alle online statt. Da die Vorlesescheune keine Heizung hat, hatten wir im letzten Advent Asyl im Haus der Katholischen Kirche Ludwigsburg bekommen. Und nun beherbergt sie uns auf ihrer Homepage.
An den vier Adventswochenenden, ab dem Samstagabend:
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Dort gibt es auch vier Weihnachtsgeschichten für Kinder, die am Holztisch im Haus der Katholischen Kirsche aufgenommen sind, damit sich die kleinen ZuhörerInnen in der vertrauten adventlichen Umgebung wieder finden.
Und „wie live“ aus der Vorlesescheune: Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas:
„Was heute noch wie ein Märchen klingt, könnte morgen schon Wirklichkeit sein.“ Am 17. Oktober 2020
WORT WELTEN in der Vorlesescheune
Das Publikum staunte nicht schlecht, dass schon im zweiten Jahrhundert nach Christus von einer Reise auf den Mond erzählt wird. Lukian von Samosata phantasiert von Mondbewohnern, die ihre Augen nur einsetzen, wenn sie etwas sehen wollen. Ihre Ohren gleichen Platanenblätter und wenn sie sehen und hören wollen, was auf der Erde los ist, blicken sie in riesige Spiegel. Womit Lukian die Satellitentechnik in gewisser Weise vorweg genommen hat. Trotz der kühlen Temperaturen war die Vorlesescheune für Erwachsene unter Corona-Bedingungen am 17. Oktober gut besucht. Eine der wenigen Veranstaltungen innerhalb des Ludwigsburger Literaturfestivals WORT WELTEN – Vom Aufbrechen und Ausbrechen, die überhaupt angesichts der gestiegenen Infektionszahlen stattfinden konnte. Vergnüglich auch die Liebesgeschichte eines Erdenbewohners und einer Martianerin, erdacht von Kurd Lasswitz Ende des 19. Jahrhunderts, die mit einem Jodler ihr Happyend findet. „Ich hab‘ nichts anzuziehen“, diesen Satz gibt es im Paris des Jahres 2088 nicht mehr. In „Hologrammatica“ von Tom Hillenbrand hängen Blanko-Anzüge und -Kostüme im Schrank, die man nach Belieben holographisch mit Farben und Mustern schmücken kann.Im zweiten Teil ging es um Utopien-Dystopien der gesellschaftlichen Entwicklung, die seit Aldous Huxleys „Schöne Neue Welt“ von 1932 häufig um die Frage kreist, wie weit wir durch technologische Möglichkeiten alles beherrschende Systeme erschaffen, denen wir uns unterwerfen.Weitergeführt von Dave Eggers 2014 in der Welt eines Online-Konzerns: „Der Circle“. Einen überraschenden Ausweg bietet Jérôme Leroy an: In seinem Zukunfts-Krimi „Die Verdunkelten“ verschwinden immer mehr Leute, sie entfliehen dem Druck in ein anderes Leben und entziehen so „denen da oben“ jede Basis, das Leben durch angebliche Sach- oder Karrierezwänge zu beherrschen.
Die Leseliste:
Lukian von Samosata, „Der Geschichte erstes Buch, Marix
Tom Hillenbrand, „Hologrammatica“, KiWi
Kurd Lasswitz, „Auf zwei Planeten“, Heyne
Aldous Huxley, „Schöne neue Welt“, Fischer
Dave Eggers, „Der Circle“, KiWi
Jérôme Leroy, „Die Verdunkelten“, Fischer
Stanslaw Lem, „Sterntagebücher“, Suhrkamp
Zum hoffnungsvollen und vergnüglichen Abschluss bin ich von der Vorleserin mal wieder zu Erzählerin geworden mit der Geschichte „Das Tintenfisch-Prinzip“ aus meiner Reihe „Beschwerden an die Schöpfung“.
Das Ludwigsburger Literaturfestival WORT WELTEN 2020″Übers Aufbrechen und Ausbrechen“ (gefördert von der Wüstenrot Stiftung) findet auch in Hoheneck statt, in unserer „Vorlesescheune für Erwachsene“ , die mittlerweile seit zwei Jahren eine Wortwelt für sich ist.
Zum Thema Aufbrechen und Ausbrechen, Utopien und Eskapismus, werde ich Ihnen aus älterer und neuester Literatur vorlesen.
Unser Titel „Was heute noch wie ein Märchen klingt, könnte morgen schon Wirklichkeit sein“ war die Einleitung einer sehr berühmten Fernsehserie der 60 er Jahre: Raumpatrouille mit Dietmar Schönherr und meinem Vater, Benno Sterzenbach.
Es ist das Leitmotiv der Utopisten aller Epochen: Von der „Utopia“ des Thomas Morus von 1516 mit seiner Idee vom gleichberechtigten Leben in Demokratie, Wohlstand und Bildung über die naturwissenschaftlichen Zukunftsvisionen eines Jules Verne bis zu den politischen Albtraumvisionen in „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley oder „Fahrenheit 451″ von Ray Bradbury. Der Begründer des neuen deutschen Science Fiction- Romans war Kurd Lasswitz mit seinem 1897 erschienenen Roman „Auf zwei Planeten“.
Ausgehend von historischen Vorbildern unternehmen wir einen Streifzug durch die aktuelle utopische Literatur. Dabei geht es immer wieder um die Zukunft des Planeten. Durchaus auch mit vergnüglichen und hoffnungsvollen Ausblicken. Dazu Überraschungen aus der Antike und der Tierwelt.
Anmeldung an: vorlesescheune@posteo de , Eintritt frei, es gibt eine Pause. Die Scheune ist nicht geheizt. Bei mehr als 10 Anmeldungen wird die Veranstaltung in zweimal 1 Stunde geteilt, damit Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können.
Matinee der Vorlesescheune für Erwachsene am 26. Juli 2020
Es herrschte beste Stimmung in unserer neu gestalteten Vorlesescheune. Auch am Nachmittag lauschte das Publikum amüsiert und gespannt der Erzählerin und ihrer Story „Angelika – Mädchen für Alles“ über die Sehnsucht nach einem Allheilmittel im Mittelalter und in Corona-Zeiten. Und in der folgenden Lesung mit Sehnsuchts-Zielen ganz verschiedener Art war für jeden etwas dabei. Bühnenbild und Lichtgestaltung von Peter Vogel zauberten eine sehnsuchts-heimelige Atmosphäre. Als Höhepunkt aber entpuppte sich das „Eulentheater“ mit dem Stück „Wie der Fuchs das Polarlicht erfand“, in dem die schlaue Büchereule Petra und der Vogel Strauß namens Agaded versuchen, die Welt vor den Klimaleugnern zu retten. Es gab viele Lacher und immer wieder Szenenapplaus.
„Es war ein bezaubernder Nachmittag.“
„Uns hat es sehr gefallen. Ihr seid ein großartiges Team.“
„Bin begeistert von eurem Eulentheater und packendem Vorlesen.“
„Lustig, anregend und nachdenklich und die ausgewählten Texte laden zum Weiterlesen ein, vor allem durch das lebendige Vorlesen.“
„Das war wieder ein wunderbares Erlebnis.“
Und hier noch die Leseliste: „Sweetest Fruits“ von Monique Truong, „Die Geliebte des Gelatiere“ von Daniel Zahn, „Die Flussüberquerung“ von Jorge Bucay, „Ein Wochenende“ von Charlotte Wood, „Ein Hummerleben“ von Erik Fosnes Hansen, „Fuchs 8“ von George Saunders.
Agaded, der Strauß und Petra, die Büchereule, gespielt von Susanne Sterzenbach und Peter Vogel. Das Stück „Wie der Fuchs das Polarlicht erfand“ hat Susanne geschrieben, Peter hat das Theater gebaut.
Unsere Vorlesescheune hat sich zu einem richtigen kleinen Theater gemausert mit mehr Spielfläche und Auftrittsmöglichkeiten für Erzählen, Lesen und das „Eulentheater“. Von allem wird es zum Neustart nach der Corona-Pause etwas geben.
„Sehnsuchts-Ziele“ – das sind nicht nur geografische Orte. Manche sind ganz nah, aber scheinbar unerreichbar. Andere sucht man in anderen Menschen oder findet sie in sich selbst. Aber wir würdigen auch die ganz konkreten Sehnsucht-Ziele in der Sommer-Literatur von Süden nach Norden und in Übersee.
Da wir auf den Abstand achten, haben wir keine Bänke mehr, nur noch Stühle. Und wir werden nur 10 Gäste pro Lesung einlassen. Daher Anmeldungen bitte bis 15. Juli an vorlesescheune@posteo.de
Sollten sehr viele Anfragen eingehen, bauen wir eine dritte Lesung am frühen Nachmittag ein.
Wie immer in der Ludwigsburger Straße 20, 71642 Ludwigsburg-Hoheneck.
Ich habe die Zeit genutzt und mein Repertoire mit freien Erzählungen ausgebaut. Für die Vorlesescheune, für Feste, Familienfeiern usw. Videos auf Anfrage. Die aktuelle Themen:
„Beschwerden bei der Schöpfung – Die Lärche“(haben einige in der Vorlesescheune schon gesehen und gehört)
„Beschwerden bei der Schöpfung – Das Tintenfischprinzip“
Oder ihr lest selbst vor, hier Text – und Audio-Datei. Wir wir würden uns freuen, wenn die Kinder Bilder dazu malen und uns mailen (s. Impressum). Daraus könnten wir alle gemeinsam ein Buch oder eine Ausstellung machen. Phantasie macht stark! Der echte Kater Pirat kurz nach seiner Rettung
In dem Buch „Un Rayo de Esperanza“ von Francesc Miralles , zu deutsch: „Ein Funken Hoffnung“ erklärt ein Bücherfreund: „Wenn du mein Haus betrittst, empfangen dich in der Diele 3000 Schutzgötter in den Regalen.“ Diese Bücher geben dem Leser Halt und Schutz vor den Unbilden des Lebens und der Seele, weil sie ihm ein Leben in anderen Welten ermöglichen.
Das fand ich sehr schön. Die Vorlesescheune lässt den Schutz der Bücher all ihren Besuchern zuteil werden.